Gibt es eine Begebenheit oder ein Erlebnis, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Mein eindrucksvollstes Erlebnis in Deutschland war, den Aufbau und die Herstellung eines Solarkollektors kennenzulernen. Solarenergie ist die perfekte Energiequelle für ein Land wie die Mongolei, in dem mehr als die Hälfte des Jahres über die Sonne scheint. Während des fachpraktischen Trainings hatten wir die Möglichkeit, ein Unternehmen in diesem Bereich zu besuchen und Einblicke zur Herstellung von Solarkollektoren zu erhalten. Zurück in der Mongolei habe ich das gleiche Training für andere mongolische Berufsschullehrer*innen durchgeführt. Im Training haben wir zusammen einen Prototyp eines Solarflachkollektors gebaut und getestet. Es hat gut funktioniert.
Was hat sich durch das Training für Sie verändert?
Seit uns die GIZ unterstützt, hat sich meine Lernumgebung komplett verändert. Ich habe viel über neue Technologien und Techniken in meinem Beruf gelernt. Und mit der neuen Werkstatt für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) bin ich endlich in der Lage, praktisch gut zu unterrichten.
Mit der Veränderung der Lernumgebung stieg auch die Lernmotivation der Auszubildenden sowie meine eigene Motivation zu lehren. Jede einzelne Aufgabe und jeder einzelne Unterricht ist nun eine Herzensangelegenheit für mich. SHK-Techniker ist ein so wichtiger Beruf in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen von Jurten in Häuser ziehen. Ich bin sehr stolz darauf, junge Leute in diesem Bereich ausbilden zu können.
Was ist Ihre Vision für Ihre Karriere?
In der Zukunft möchte ich noch mehr über Solarwärme erfahren und mich auf diesem Gebiet spezialisieren. Und natürlich möchte ich auch viele Jugendliche für diesen Beruf begeistern, motivieren und ausbilden. In zehn Jahren sehe ich unsere Berufsschule als ein wichtiges Kompetenzzentrum im SHK-Bereich, wo nicht nur junge Leute aus der ganzen Mongolei ausgebildet werden, sondern auch Mitarbeiter*innen aus Betrieben, die bei uns ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auf den neuesten Stand der Technik und Technologie bringen.
Berufsbildung im Rohstoffsektor in der Mongolei
Das Projekt „Kooperative Berufsbildung im Rohstoffsektor“ zielt darauf ab, die Beschäftigungschancen mongolischer Jugendlicher und Erwachsener zu verbessern.
Es unterstützt das mongolische Ministerium für Arbeit und Sozialschutz in den Bereichen Berufsbildung und Berufsberatung. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Fortbildung der mongolischen Projektpartner*innen, mit denen das Projekt gemeinsam umgesetzt wird: Bisher wurden über 700 mongolische Berufsschullehrkräfte, Vertreterinnen und Vertreter des Schulmanagements, betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder und Partner*innen aus Ministerien, Behörden und Verbänden weiterqualifiziert. Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) hat alle internationalen Fortbildungen und Fachstudienreisen des Projekts mitkonzipiert und durchgeführt, von der Detailplanung der Maßnahmen über die Auswahl der Trainer*innen bis hin zur Auftragsvergabe.
Das Projekt „Kooperative Berufsbildung im Rohstoffsektor“ wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt und von den Regierungen der Schweiz und Australiens mitfinanziert.